36.000 Sekunden - Theaterstück der 12. Klasse

 

Vorstellungen:

01.11.2024: 11:00 Uhr

01.11.2024: 19:30 Uhr

02.11.2024: 19:30 Uhr

im Franziskusbau

 

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Zur Geschichte eines Aufbruchs

 

Lohelands Wurzeln reichen zurück bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts. Parallel zu anderen Projekten der Lebensreformbewegung entstand hier in der Nähe Fuldas nach dem Ersten Weltkrieg eine Reformschule und in der Folge eine – heute denkmalgeschützte – Siedlung, die von Frauen und für Frauen gegründet wurde. Das ursprüngliche Ziel dabei war es, den Schülerinnen der "Loheland Schule für Körperbildung, Landbau und Handwerk" eine anerkannte Gymnastikausbildung und damit die Grundlage für eine selbständige Existenz als Gymnastiklehrerin zu verschaffen.

Darin jedoch allein einen praktischen Nutzen zu sehen, würde den Kern der Sache verfehlen. Es ging diesen Frauen rund um die beiden Gründerinnen Louise Langgard und Hedwig von Rohden um mehr: Neben der Befreiung von gesellschaftlichen Zwängen und dem Korsett der Kaiserzeit wollten sie neue Menschen ausbilden. Dazu sollte ihnen die Loheland-Gymnastik, die ausgiebige Betätigung in Handwerk und Landwirtschaft, und das Leben in einer vielseitig tätigen Gemeinschaft verhelfen.

 

Rückblick

 

1919

Kauf des gänzlich unerschlossenen Geländes und Bau des ersten Gebäudes (das heute denkmalgeschützte Holzhaus)

Gleichzeitig: Beginn des Schulbetriebs in Loheland mit 80 Seminaristinnen

 

Gründungszeit

In den 1920er und 1930er Jahren machte sich Loheland als Teil der Lebenreformbewegung einen Namen. Prägende Betätigunsfelder dabei waren:

  • die Loheland-Gymnastik
  • der expressionistische Tanz
  • Aufbau von Handwerksstätten
  • biologisch-dynamische Landwirtschaft
  • Lichtbildwerkstatt Loheland
  • die Loheländer Doggenzucht   

 

Kriegszeit

Die Werkstätten und die Landwirtschaft wurden in den Kriegsjahren zum Teil als Versorgungsbetriebe für das Lebensnotwendige weitergeführt. Auch die von der Lebensreform geprägte Gymnastik wurde - freilich unter anderen Vorzeichen - fortgesetzt. Außerdem bot Loheland eine Zufluchtsstätte. Unter anderem wurden ab 1941 Kinder aus den vom Krieg stärker bedrohten Städten nach Loheland gebracht.

 

Nachkriegszeit 

Wesentlich neue Aspekte kamen hinzu. So wurde das heutige Tagungshotel Wiesenhaus als Müttergenesungswerk errichtet. Außerdem bot Loheland auf Grundlage der gymnastischen Expertise Erholungskuren für körperlich beeinträchtigte Kinder an.

 

1976/77

Gründung der heutigen Schule und Aufnahme in den Bund der Freien Waldorfschulen.

 

1985

Gründung des Waldorfkindergartens

 

Folgezeit

Nach und nach wurde Loheland als ein Ort umfassender Bildung weiterentwickelt: Schule und Kindergarten wurden als Ganztagsangebote ausgebaut; die Handwerksbetriebe und die Landwirtschaft wurden in den Schulunterricht integriert und begannen in der Folge selber Lehrlinge auszubilden; das Wiesenhaus nahm seinen Betrieb als Tagungshotel auf.