Johannifest vor rund 50 Jahren

Das Johannifest zählte in Loheland vermutlich schon in der Frühzeit der Gymnastikschule zu den beliebten Tanzfesten der Gemeinschaft im Sommer. Es ist das Fest Johannes des Täufers am 24. Juni, das drei Tage nach der Sommersonnwende gefeiert wird. Es ist die Zeit der längsten Tage im Jahr, des üppigen Blühens in der Natur bevor die Erntezeit und die zweite Hälfte des Jahres beginnt. Johannes der Täufer als Wegbereiter Christi hatte zur Umkehr gerufen, womit der Blick der Menschen auch nach Innen gelenkt wird. Das Johannisfeuer lässt sich symbolisch mit der Sonne und Christus verbinden. Im Volksglauben wurde ihm eine unheilabwehrende Kraft z. B. bei der bevorstehenden Ernte zugeschrieben.

Zu Beginn des Johannifestes in Loheland gab es traditionell eine Feier im Franziskusbau, wo gesungen und musiziert wurde. Zum Beispiel das Lied „Regenbogen“ von Thea von Heinleth mit Worten Louise Langgaards. Es beschreibt ein reinigendes Sommergewitter mit den leuchtenden Farben in der Natur.

Im Anschluss zog die Festgesellschaft zur Johanniwiese, wo es einen Aufmarsch in farbigen, handgewebten „Loheland-Röcken“ und mit Blumengebinden gab. Es wurden fröhliche Lieder insbesondere aus den skandinavischen Ländern gesungen, wo die Sommersonnwendfeiern eine starke Tradition haben. Europäische Volkstänze wurden aufgeführt, darunter ein ukrainischer Tanz. Eine der Lohelandgründerinnen, Louise Langgaard, hatte in ihrer Jugend Osteuropa durchwandert und vielleicht einige der Tänze vor Ort kennengelernt. Höhepunkt war jedoch stets das Entzünden des Johannifeuers, um das dann weiter gesungen und getanzt wurde. – Eigentlich damals nicht viel anders als heute: allen viel Freude bei dem Fest!


Fotos: Johannifest in Loheland, Fotos ca. 1960-80, Ukrainischer Tanz (1), Aufmarsch (2), Johannifeuer (3)

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